Lizenzen: so gehen wir als Agentur damit um
Bei der Gründung der Agentur vor 14 Jahren habe ich beschlossen, keine Theme- oder Plugin-Lizenzen für Kunden zu kaufen / zu abonnieren. Schon damals war absehbar, dass die Verwaltung von Kundenlizenzen früher oder später nicht mehr gemanagt werden kann (heute haben wir über 300 Kunden).
Es gibt verschiedenste Arten von Lizenzen. Ohne das Thema zu umfangreich werden zu lassen: Manche verlängern sich automatisch und buchen die Gebühren ab, manche müssen manuell verlängert und bezahlt werden.
Wenn wir als Agentur Lizenzen für Kunden erwerben bzw. aufrechterhalten würden, müsste aber nicht nur die Verlängerung verwaltet werden, wir müssten die Lizenzen auch abrechnen. Jede Lizenz müsste also doppelt durch Buchhaltung und Steuer.
Heute gibt es zwar Lizenzmodelle, die für mehrere Websites und Jahre gebucht werden können, was alles aber nicht wesentlich praktikabler macht.
Warum kaufen wir denn nicht wenigstens Developer-Lizenzen für die wichtigsten Plugins? Weil jede Website anders ist. Wir schauen, was am besten zum Projekt passt. Und die absoluten Basics, wie Wordfence, Updraft Plus oder Yoast SEO, haben kostenlose Versionen, die in den meisten Fällen ausreichen.
Dazu muss man aber auch sagen, dass wir viele Supportkunden mit bereits bestehenden Websites haben, die wir weiter betreuen.
Die Lizenzierung durch Kunden hat für die Kunden Vorteile: Der Kunde ist unabhängig von der Agentur, was Aktualisierungen (wird manchmal in-house gemacht), Support (für Themes / Plugins, ohne dass das kostenpflichtig über uns laufen müsste) oder einen Wechsel des Dienstleisters anbelangt.
Es gibt übrigens eine Ausnahme: Wir unterscheiden zwischen Werkzeug- und Funktions-Plugins. Reine Werkzeug-Plugins, die wir ausschließlich vorübergehend für die Erledigung eines Auftrags (z.B. einer Migration) benötigen, haben wir selbst lizenziert. Dazu zählen keine Plugins, die im laufenden Betrieb benötigt werden, also Funktions-Plugins.
Zur Vereinfachung der Zusammenarbeit, z.B. wenn aktuelle Versionen für Aktualisierungen in Testumgebungen benötigt werden, können Kunden uns Zugänge zu den Loginbereichen für Downloads zur Verfügung stellen. Manche unserer Kunden pflegen dafür eine Tabelle.
Einer der Vorteile von WordPress ist die Freiheit. Es gibt rund 24.000 Themes und 65.000 Plugins von den verschiedensten Anbietern und Marktplätzen, dazu verschiedenste Lizenzmodelle. Das macht die Lizenzierung allerdings auch nicht gerade einfach – beschränkt sich für den Kunden aber meist auf wenige pro Website.
David Damjanovic betreibt seit 2004 eigene Websites, arbeitet seit 2006 mit WordPress und hat 2011 die WordPress Agentur wp-agentur gegründet, eine der ersten in D-A-CH.
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